Die Tage der Freude

Die Anfänge der bürgerlichen Gesellschaft im Spiegel Gladbacher Schützenfeste des 19. Jahrhunderts.

Wie das Schützenwesen den gesellschaftlichen Wandel im Gladbach des 19. Jahrhunderts spiegelt, zeigt der Historiker Christoph Nohn in "Die Tage der Freude" auf. Nohn hat auf Anregung und mit Unterstützung des Bruderrates der Bruderschaften die Historie der Gladbacher Schützenfeste des 19. Jahrhunderts aufgearbeitet und in Wechselwirkung zur Stadtgeschichte dargestellt. Sein Buch ist - vom Landschaftsverband gefördert - im Droste Verlag erschienen und ab sofort zum Preis von 15,95 Euro im Buchhandel erhältlich.
 "Die Tage der Freude" - das waren in Gladbach die Schützenfeste der Jahre 1836/37. Als überkonfessionelle, von den Bürgern organisierte Feste waren sie inmitten der zunehmenden Industrialisierung ein Angebot der Identifikation. Kurioserweise wehte dabei sogar die wenig beliebte preußische Fahne vom Turm der Hauptpfarrkirche.
Der Mönchengladbacher Historiker Christoph Nohn hat die Quellen zu beiden Gladbacher Schützenfesten gesichtet, ausgewertet und in den Kontext zeitgeschichtlicher Ereignisse der Region gestellt. Dabei wird deutlich, dass die Schützenfeste auf faszinierende Weise widerspiegeln, was die Menschen bewegte: die Versöhnung der beiden Kirchen und der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung und Sicherheit.


Herausgeber der 176seitigen, illustrierten Dokumentation ist der Bezirksverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften mit Bezirksbundesmeister Horst Thoren. "Das Buch zeigt anschaulich das spannungsgeladene Leben einer Stadt im Umbruch, in der die Schützen für Fortschritt und Demokratie standen, aber auch von politischer und kirchlicher Seite instrumentalisiert wurden", kennzeichnet Thoren die inhaltliche Dimension. Und weiter: "Die Ausarbeitung ermöglicht einen neuen Blick auch auf das heutige Schützenwesen."
176 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag / € 15,95, ISBN 3-7700-1203-8