Gladbachs Stadtschützenfest ließ Träume wahr werden

Was das Wunder von Freude und Freundschaft bewirken kann, zeigten die Schützen in Mönchengladbach: Ihr Stadtschützenfest war nach drei Jahren Zwangspause ein fröhlicher, von herrlichem Sonnenschein und bester Stimmung begleiteter Neustart ins Miteinander.

34 Bruderschaften zogen auf und feierten ihren neuen Bezirkskönig Marc Winkens. Der wusste sein Glück kaum zu fassen, als der Vogel mit dem 86. Schuss fiel. Seine Jubelschreie waren beeindruckend laut und impulsiv. Kaum ermittelt, musste seine Majestät schon zur Königsparty in die Kaiser-Friedrich-Halle.

Zur Ruhe kam der neue König erst am zweiten Festtag bei der Krönungsmesse, bei der Propst Peter Blätter von Wundern predigte und Bezirkspräses Johannes van der Vorst der Majestät und ihren Ministern Christoph Fels (Neuwerk) und Udo Nösen (Holt) die gesegneten Amtsketten überreichte. Schützenchef Horst Thoren hatte Lebkuchenherzen mitgebracht, deren Sinnspruch die Predigt zusammenfasste: „Du bist ein Wunder.“

Später bei der Parade mit 2500 Schützen und Musikanten wurde es noch herzlicher – rote Schnipsel in Herzform, abgefeiert aus drei Dutzend Konfettikanonen, fielen zur Europahymne auf Schützen und Gäste nieder. Die Botschaft hier und später auch beim fröhlichen Feiern auf dem Sonnenhausplatz lautete: „Alle Menschen werden Brüder.“040922 wima 2504 bzkh knzl 400

Das frohe, freie und friedliche Fest endete mit den Boore aus Köln, die auf dem Sonnenhausplatz sangen: „Rut sin de Ruse.“  König Marc Winkens, zu Hause im beschaulichen Stadtteil Ohler-Ohlerfeld, tanzte dazu mit seiner Frau und Königin Manuela: „Wunderbar!“ So wurden in Mönchengladbach Träume wahr.

Fotos: Mario Winkler

Ein Platz an der Sonne für Gladbachs Brauchtum

 Stadt 07 Tausendfuessler zum StadtschuetzenfestGladbachs „Tischlein deck dich“ steht am Sonnenhausplatz. Nicht dauerhaft, aber zumindest zum Stadtschützenfest (vom 2. bis 4. September) soll Freunden und Gästen des Brauchtums aufgetischt werden, was in niederrheinische Landen zu Kirmeszeiten gern gegessen und getrunken wird. Zu Altbier und Currywurst gibt es Wohlfühl-Atmosphäre und Volksfeststimmung mit „Drenk doch ene mött“ und Tschingderassabumm: „Wenn dat Trömmelsche jeht“, ziehen die Schützen auf, bringen ihren König mit und Volksfeststimmung, wie sie früher einmal war und heute noch gern besungen wird.
Buden und Stände, Spaßmacher und Musikanten sorgen an drei Tagen für beste Unterhaltung.
Das Fest ist zweigeteilt. Der sanfte Auftakt, neudeutsch Softopening, kommt noch ohne Schützentamtam aus und wendet sich als After-Work-Party an alle, die eh schon in der City unterwegs sind oder sich mit unterhaltsamer Musik und Bierchen aufs Wochenende einstimmen wollen. Treffpunkt mit oder ohne Sonnenhut: Bei den Eseln.


Historisch gewandet, alle in Uniform und mancher unter der Pickelhaube, sind die gastgebenden Schützen dann an den beiden folgenden Hochtagen des Brauchtums zu sehen.

Am Festsamstag, 3. September, geht’s mit dem Königsschuss los, ermitteln die Bruderschaften unter bis zu 37 Kandidaten um 15 Uhr beim Vogelschuss auf dem Sonnenhausplatz ihre neue Majestät. Am Ende heißt es: Hoch lebe der (neue) König! Oder wird eine Königin umjubelt? Zumindest eine Bewerberin ist angekündigt.


Das Schützenprogramm am Festsonntag, 4. September, beginnt mit der festlichen Krönungsmesse um 13.45 Uhr im Münster. Danach ziehen 2500 Schützen und Musikanten (zehn Musikkapellen blasen den Marsch) durch die Innenstadt und zur Parade, die um 16.15 Uhr am Alten Markt zu bestaunen und zu beklatschen ist.
Die Marscherlaubnis gibt Oberbürgermeister Felix Heinrichs, ohne dessen Ja-Wort General Lothar Erbers nicht antreten lässt. Die Schützen aber müssen marschieren, erst den Berg hinab und dann wieder hinauf. Nur der König geht nicht zu Fuß. Er lässt vorfahren, sitzt in der Kutsche. Stehen dürfen die Zuschauer, von denen bei gutem Wetter allein bei der Festparade am Sonntag, 4. September, 16.15 Uhr, gut und gern 20.000 am Alten Markt erwartet werden.
Denn die Bruderschaften setzen zwar auf Altbewährtes (auf Tradition seit 1836), lassen aber nicht alles beim Alten.

Längst hat das große Brauchtumstreffen Stadtfestcharakter mit bester Unterhaltung, zusammengestellt von Günter vom Dorp. Sonntag, 4. September, singen um 18 Uhr de Boore „Rut sin die Ruse!“ Zur Bühnen-Show zapfen die Festwirte heimisches Altbier an und servieren Deftiges und Kulinarisches: „Tischlein deck dich“ für Mönchengladbach.

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Jetzt Tickets buchen für die Königsparty zum Stadtschützenfest

Der wohl prunkvollste Saalbau der Stadt bietet den prächtigen Rahmen für die Königsparty am 3. September. Die Schützen aus Stadt und Land lassen in der Kaiser-Friedrich-Halle ihre Majestäten hochleben. Festliche Roben sind Pflicht, die Königssilber werden glänzen.

Aber Glanz und Gloria bieten nur den festlichen Rahmen. Denn die Freundinnen und Freunde des Brauchtums wollen richtig Party machen. Aus dem traditionellen Ball aller Majestäten wird also die Königsparty – mit zwei Bands und DJ Marc, mit Jux und Spaß, mit Tamtam und Tradition.

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Tickets gibt es unter www.buchung-bruderrat.de

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Wenn die Sehnsucht ruft …

… stehen zum Mönchengladbacher Stadtschützenfest am 3. und 4. September Tausende Schützen und Zehntausende Gäste parat, um Seine Majestät hochleben und es sich selbst gut gehen zu lassen. Das alles nach rheinischer Art (in der alten Tradition des Gladbacher Schützenfestes von 1836) mit frischem Mut und frohem Singsang auf Straßen und Bühne.

SSF2022 PK 600Gefeiert, gesungen, gejubelt und gelacht wird am Sonnenhausplatz in der Gladbacher Oberstadt, wo am Samstag, 3. September zum öffentlichen Vogelschuss bis zu 38 Königskandidaten antreten, um Bezirks-Majestät zu werden.
Fällt „piff, paff“ der hölzerne Vogel, heißt es: Seht, da kommt der König! Als Augen- und Ohrenzeuge sind die vielen Freundinnen und Freunde des Brauchtums und alle Festbegeisterten aus Stadt und Land beim Wettkampf herzlich willkommen. Sie dürfen zwar nicht mit auf den Holzvogel schießen, aber sich zuprosten und auf die Tradition anstoßen. Die neue Majestät lässt sich dann am Festsonntag, 4. September, am alten Markt mit Pauken und Trompeten feiern Dort ist um 16 Uhr große Königsparade.
Die Schützen freuen sich auf froh gestimmte Gäste, die nach Parade und Zapfenstreich mit zum Sonnenhausplatz kommen, um die große Abendshow zu erleben. Mit den Boore wird gesungen: Rut sin de Ruse. Die Gastgeber zitieren gern die Altvorderen von 1836 („Die Tage der Freude sind gekommen!“) und wollen nachholen, was so lange gefehlt hat: Spaß an der Freud. Schützenchef Horst Thoren sagt, was viel fühlen: „Wenn die Sehnsucht ruft, müssen wir dabei sein.“.

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Wir haben das Feiern nicht verlernt

IMG 1222 SSF2019mw400Gladbachs Schützen haben sich fürs erste September-Wochenende viel vorgenommen: Die feierfreudigen Brauchtumsfreunde wollen endlich nachholen, was sie in zwei Jahren verpasst haben: Zum ersten Stadtschützenfest seit 2019 verspricht der gastgebende Bruderrat am Sonnenhausplatz Tage der Begegnung, der Freude, des entspannten Miteinanders. Schützenchef Horst Thoren spricht sogar vom Fest der Sehnsucht, das Tausende Schützen und Zehntausende Gäste in der Gladbacher Oberstadt zusammenführen soll. Es geht in Gladbach, wie so häufig im Rheinland, um den Spaß an der Freud, um die Liebe zur Heimat und das Vergnügen, in andere Rollen zu schlüpfen. Deshalb steht im Mittelpunkt des Geschehens ein neuer “König der Könige” für die Schützen in Stadt und Land, der aber erst noch ermittelt werden muss und dann gefeiert werden soll.

Bei aller Vorfreude auf Vogelschuss und Königsball, auf Krönungsmesse und Parademarsch wissen die Bruderschaften sehr wohl, dass der Neustart des Miteinanders nicht leicht sein wird. Die Pandemie ist längst nicht überwunden, der Krieg in der Ukraine lässt manche fragen, ob große Feste angebracht sind. Die Schützen sagen mit Horst Thoren: “Gerade in diesen Zeiten braucht es Momente der Hoffnung”. Deshalb verbinden sie ihre Zusammenkünfte mit der Friedensbotschaft der Bruderschaften, wird beim Zapfenstreich die Europa-Hymne gespielt: “Alle Menschen werden Brüder.”

Im Blick haben die Gastgeber das Infektionsgeschehen. Die größeren Zusammenkünfte seit Mai haben gezeigt, wo besondere Risiken bestehen. Darauf wollen die Veranstalter eingehen. So gilt auch für den Ball aller Majestäten am Festsamstag (3. September) in der Kaiser-Friedrich-Halle die 3G-Regel. Freizügiger kann es draußen zugehen, wenn auf dem Sonnenhausplatz gefeiert oder am Alten Markt paradiert wird.

Was das Stadtschützenfest 2022 bietet, beschreibt der Bruderrat so: Beste Stadtfeststimmung, reichlich Schützenfolklore und gute Gründe, miteinander anzustoßen. Wer dabei sein will, sollte zum Sonnenhausplatz kommen. Dort gibt’s am Eröffnungstag (Freitag, 2. September, 17 Uhr) als Soft-Opening eine After-Work-Party, dort wird am zweiten Tag (Samstag, 3. September, 15 Uhr) auf den Holzvogel geschossen und der neue König ermittelt, dort versammeln sich Schützen und Gäste an allen drei Tagen zu Feldlager und Bühnenshow. Der Fest-Sonntag (4. September) ist der Tag der Tradition, die in Rheinland selbst bei Krönungsmesse (13.45 Uhr, Münster) oder Festparade (16 Uhr, Alter Markt) fröhlich ist. Dazu paßt, dass die Schützen ihre Feste als märchenhaft charakterisieren. So beschreibt Schützenchef Horst Thoren das Feldlager auf dem Sonnenhausplatz als “Tischlein deck dich!” So sieht der scheidende Bezirkskönig Jens Schmidt seine Amtszeit trotz Corona-Verlängerung als traumhaft an. Seine Botschaft: “Wir haben das Feiern nicht verlernt!”