Archiv im Dicken Turm

Zur „Schützen-Feste“ hat der Bruderrat den Dicken Turm in der Gladbacher Altstadt erklärt. Das historische Gemäuer, einst Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, beherbergt heute das Bezirksarchiv der Bruderschaften. Die Schützen aus Stadt und Land bemühen sich, hinter den dicken Mauern ein Niederrheinisches Schützenmuseum einzurichten.

Einmal im Jahr lädt der Bezirksverband der Bruderschaften zum Tag der offenen Turmtür ein. Ansonsten arbeiten die Archivare im runden Gemäuer, wird das große Turmzimmer als Vortrags- und Versammlungsraum genutzt. Zur Sammlung gehören historische Fahnen und Uniformen ebenso wie Protokollbücher und Literatur. Nicht im Turm verwahrt werden die silbernen Königs- und Amtsketten. Der Silberschatz liegt gut gesichert im Banktresor.

 

 

 dicker turm

U r k u n d e

Zum Schutz der alten Stadt Gladbach errichteten die Altvordern

eine hohe Mauer mit Türmen und Toren. Sie bot über Jahrhunderte

den Menschen in der Stadt Schutz vor Räuberbanden und feindlichen Heerhaufen.

 

Von der hohen Mauer sind nur noch wenige Überreste erhalten.

Einer der starken Festungsbauten, vor 600 Jahren Stein auf Stein

aufgetürmt, vermittelt noch heute einen gewichtigen Eindruck

von der Wehrhaftigkeit der alten Stadt und ihrer Abtei.

 

Der sogenannte Dicke Turm steht für die Stärke der Stadt und

ihrer Bewohner. Er ist kraftvolles Zeichen einer Bürgerschaft

die sich zu verteidigen wußte. Schützen taten einst Dienst auf

der Mauer und im Turm. Sie traten ein das Münster, die Abtei und

die ganze Stadt zu schützen.

 

Nun kehren die Bruderschaften in den Dicken Turm zurück.

Er soll Zeichen sein für die 700-jährige Schützentradition, das Archiv der Bruderschaften beherbergen und später einmal Schützenmuseum sein.

 

Gemeinsam nehmen die Bruderschaften der Stadt und des Umlandes den Dicken Turm heute offiziell zurück in ihren Besitz.

 

Die Verantwortlichen der 39 Gemeinschaften im Bezirksverband der

Historischen Deutschen Schützenbruderschaften Mönchengladbach,

Rheydt, Korschenbroich erklären den Turm feierlich zu ihrem Domizil, das Symbol sein soll für Tradition und Größe der Bruderschaften.

 

 

Mönchengladbach, den 4. Januar 1996